Das wirtschaftliche Umfeld war im 1. Quartal des neuen Geschäftsjahres 2025/26 von zwei wesentlichen Entwicklungen geprägt: Auf der einen Seite sorgten das angekündigte Infrastrukturprogramm Deutschlands und die intensivierten Investitionen in die europäische Sicherheitsarchitektur für positive Impulse. Auf der anderen Seite erzeugten die Umwälzungen in der bisherigen globalen Handelsordnung zunehmende Unsicherheit. So konnte Ende Juli 2025 zwar eine grundsätzliche Handelsvereinbarung zwischen den USA und der Europäischen Union erzielt werden, die konkrete Ausgestaltung in einzelnen Segmenten, wie etwa Stahl, bleibt bislang jedoch offen.
Die EU-Kommission bearbeitet mit dem Steel and Metals Action Plan derzeit wichtige Themen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie, wie ein wirkungsvolles CO2-Grenzausgleichssystem und ein Nachfolgesystem der sogenannten Safeguard-Regelung, um Stahlimporte aus Drittländern zu begrenzen. Die konkrete Positionierung der EU gegenüber ihren globalen Handelspartnern ist noch nicht geklärt und kann die künftige Wirtschaftsdynamik in Europa beeinflussen.
Trotz der vorherrschenden Unsicherheiten sollten aus heutiger Sicht die für den voestalpine-Konzern wesentlichen Markttrends weiter bestehen bleiben: So wird die Automobilindustrie weiter stabil erwartet, ebenso Maschinenbau, Bau und die Konsumgüterindustrie, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Bereiche Eisenbahnsysteme, Luftfahrt und Lagertechnik sollten ihre gute Nachfragedynamik auch im gesamten Geschäftsjahr 2025/26 weiter fortsetzen.
Darüber hinaus werden die bereits eingeleitete Reorganisation im Bereich Automotive Components (Metal Forming Division) sowie die organisatorische Neuaufstellung der High Performance Metals Division im aktuellen Geschäftsjahr weiter konsequent umgesetzt.
Die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr, die im Zuge des Geschäftsberichts 2024/25 veröffentlicht wurde, berücksichtigt die eingangs beschriebenen Unsicherheiten und bezieht dadurch bereits eine Vielzahl an möglichen Wirtschaftsszenarien mit ein.
Vor diesem Hintergrund bestätigt der Vorstand der voestalpine AG die Prognose vom Juni 2025 und erwartet für das Geschäftsjahr 2025/26 weiterhin ein EBITDA in einer Bandbreite von 1,40 bis 1,55 Mrd. EUR.